Erasmus+ in Wien und Bratislava

09.04.2025

Erasmus

Fachschülerinnen und Fachschüler sammeln internationale Praxiserfahrungen

Grenzen überschreiten, Horizonte erweitern – unter diesem Motto nahmen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 1 der Fachschule Sozialpädagogik der BBS 1 Gifhorn an einem spannenden Erasmus+-Projekt teil. Ziel ihres dreiwöchigen Aufenthalts waren Einrichtungen in zwei europäischen Metropolen: Wien (Österreich) und Bratislava (Slowakei). Vor Ort hospitierten sie in der elementarpädagogischen Einrichtung Kindergarten Aspern Seestadt, der Volksschule Attemsgasse Friedrich Fexer sowie der Deutschen Schule Bratislava.

Warum Auslandserfahrung in der Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher?

Ein Erasmus+-Aufenthalt bietet angehenden pädagogischen Fachkräften weit mehr als einen Ortswechsel. Internationale Hospitationen eröffnen vielfältige Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten, darunter:

  • Erweiterung interkultureller Kompetenzen
  • Reflexion und Vergleich pädagogischer Konzepte
  • Verbesserung sprachlicher Fähigkeiten
  • Persönlichkeitsentwicklung durch Selbstorganisation und Mobilität
  • Aufbau eines europäischen Berufsverständnisses

Besonders gewinnbringend ist der Einblick in unterschiedliche Bildungssysteme und die konkrete Arbeit mit Kindern aus diversen kulturellen und sozialen Kontexten.

Kindergarten Aspern Seestadt – Pädagogik am Puls einer neuen Stadt

Der Kindergarten Aspern Seestadt liegt im Herzen eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. Die Einrichtung versteht sich als Lern- und Lebensraum, der Bewegung, Naturerfahrung und Diversität in den Mittelpunkt stellt.

Kompetenzen und Erfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler:

  • Projektarbeit mit Kindern im offenen Konzept: Die Teilnehmenden erlebten, wie Kinder in selbstbestimmten Lernräumen agieren und wie Bildungsprozesse durch Impulse begleitet werden.
  • Dokumentation und Beobachtung nach dem Wiener Bildungsplan: Sie lernten neue Formen der Bildungsdokumentation kennen und reflektierten Unterschiede zu niedersächsischen Standards.
  • Kooperation mit Eltern und Stadtteilpartnern: Durch Gespräche und Beobachtungen erlebten die Schüler:innen gelebte Partizipation und Inklusion.

Die Erfahrung verdeutlichte, wie eine moderne Großstadtkita individuelle Entwicklung fördert und gleichzeitig soziale Verantwortung übernimmt.

Volksschule Attemsgasse Friedrich Fexer – Ein Haus des Lernens

Diese Grundschule im 22. Bezirk Wiens zeichnet sich durch ein reformpädagogisches Schulprofil aus, das Elemente der Montessori-, Freinet- und Reggio-Pädagogik integriert. Die multiprofessionellen Teams arbeiten inklusiv, kooperativ und digital unterstützt.

Kompetenzen und Erfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler:

  • Lernen in jahrgangsübergreifenden Klassen: Beobachtung von individualisiertem Lernen und adaptiven Unterrichtsformen.
  • Teamarbeit und pädagogische Konzepte: Die Schüler:innen reflektierten die enge Zusammenarbeit von Lehrer:innen, Freizeitpädagog:innen und Schulsozialarbeit.
  • Einblick in digitale Bildung: Sie konnten sehen, wie Tablets und digitale Tafeln zum natürlichen Bestandteil des Unterrichtsalltags wurden.

Diese Schule vermittelte den Fachschüler:innen ein erweitertes Verständnis von Lernkulturen, Inklusion und Bildungsqualität in einem urbanen Bildungssetting.

Deutsche Schule Bratislava – Deutsche Pädagogik im internationalen Kontext

Die Deutsche Schule Bratislava ist eine anerkannte deutsche Auslandsschule, die nach deutschem Lehrplan arbeitet und Kinder aus über 20 Nationen unterrichtet. Die Verbindung deutscher Bildungsstandards mit einem vielsprachigen, internationalen Kontext schafft eine einzigartige Lernatmosphäre.

Kompetenzen und Erfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler:

  • Unterstützung im Kindergartenbereich der DSB: Die Schüler:innen übernahmen eigene Angebote, halfen beim Tagesablauf und reflektierten die mehrsprachige Bildungsarbeit.
  • Auseinandersetzung mit transnationaler Identität: Sie erlebten, wie Kinder in mehreren Kulturen aufwachsen und wie pädagogische Fachkräfte kulturelle Diversität stärken können.
  • Einblick in Elternarbeit im internationalen Kontext: Sie erfuhren, wie Elternkommunikation mit Rücksicht auf sprachliche und kulturelle Vielfalt gestaltet wird.

Die Schule bot somit nicht nur praktische Einblicke, sondern sensibilisierte die Fachschüler:innen für pädagogische Vielfalt und globale Perspektiven.

Fazit: Europa macht Schule – und Schule macht Europa

Der Erasmus+-Aufenthalt war für alle Teilnehmenden ein Meilenstein ihrer Ausbildung. Die vielfältigen Erfahrungen stärkten nicht nur ihr fachliches Können, sondern auch ihre persönliche Reife. Die Schülerinnen und Schüler kehrten mit neuen Perspektiven, mehr Selbstvertrauen und einer klaren Vision zurück: Pädagogik ist grenzenlos – und Bildung verbindet Europa.